Freitag, 24. Mai 2013


Unser Pokal. Noch Fragen?
The day after, 18 Uhr:  Das Spiel war wahnsinnig nervenaufreibend. Und ich habe fast keine Stimme mehr. Diese Nacht konnte ich auch kaum schlafen. Aber ich bin trotzdem – logisch – tief zufrieden und glücklich. Nach den verlorenen Finals 2010 und 2012 war das auch für mich persönlich wichtig. Wir sind heute auf dem Champions-Fest am Olympiastadion gewesen und wollen wohl noch nach Wimbledon raus. Essen wollen wir heute Abend noch indisch: Chicken tikka masala.

Matchday, 18 Uhr: Man trifft hier Schulfreunde von vor 15 Jahren, die gestrandeten Mitflieger aus Brüssel und viele andere bekannte Gesichter. Großartige Stimmung und Akustik, obwohl bisher nur 10.000 Zuschauer hier drin sind. Das wird heute Nacht ohrenbetäubend. Und die Nervosität kann nicht größer sein. #packmas

Matchday, 13 Uhr: Es ist angerichtet. Wir haben gut geschlafen und bewegen uns jetzt langsam aber sicher nach Wembley. Ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben.

Freitag, 22 Uhr: Gelandet – und tatsächlich in Londons Südosten. Jetzt Passkontrolle, Koffer suchen, kompliziert den Schlüssel ganz im Westen der Stadt organisieren, dann ins Quartier in den Süden. Und schlafen, viel schlafen.

Freitag, 16 Uhr: Lost in Brüssel hätte dieser Post auch heißen können. Wir sitzen hier noch immer fest. Derzeit ist folgendes geplant: Um 19.20 Uhr mit der LH 1019 nach Frankfurt (Und damit in knapp 14 Stunden von Berlin nach Frankfurt, da hätte man ja gleich die Bahn nehmen können.) und dann ab 21.30 Uhr mit der LH 922 weiter nach London-Heathrow. Ankunft dort wäre 22.10 Uhr englischer Zeit. 

Mein Eindruck: Der einzelne Fluggast ist heute nicht wichtig. Priorität hat, dass die börsennotierten Flughäfen nach einem Zwischenfall wie dem in London heute Morgen möglichst schnell wieder ihren normalen Flugbetrieb aufnehmen. Dann werden zwischendurch halt paar Maschinen gestrichen – egal, ob deren Passagiere umbuchen können. Wir hätten aus dem planmäßigen Flieger, der eigentlich um 9.05 Uhr von Brüssel aus weiterfliegen sollte, niemals aussteigen dürfen. Alle Passagiere zusammen hätten vielleicht etwas bewegt.

Nun lief das aber so ab, dass alle etwa 200 „Kunden sich am einzigen Brussels-Airlines-Schalter hier mit den wenigen Service-Kräften herumärgern durften. Jeder bekam nun eine eigene Verbindung. Einige fliegen nach Edinburgh/Bristol/Birmingham und wollen sich dann mit dem Zug oder Auto durchschlagen. Andere, wie wir, nehmen über Frankfurt/Paris/Mailand oder sonstwo einen neuen Anlauf aufs Finale. Bei einigen, die sehr frühe Alternativen zugewiesen bekamen, sitzt der Frust noch tiefer: Deren neue Verbindung wurde mittlerweile auch gecancellt.

In London wollten wir bei einem Freund unterkommen, der selbst in diesen Minuten in den Urlaub startet. Die Schlüsselübergabe ist erstmal gescheitert. Mal gucken, ob uns jetzt auch unser Quartier hopsgeht.

Und das alles mit nur zwei Stunden Schlaf heute Nacht.

Freitag, 10 Uhr: Gestrandet in Brüssel. Weil in Heathrow eine Maschine offenbar ohne Turbine landen wollte, ist jetzt dort der gesamte Airport dicht. Noch haben wir gut 35 Stunden bis zum Anpfiff. Wenn die uns wenigstens aus dem Flieger rauslassen würden, könnten wir es noch zu Fuß und schwimmend durch den Ärmelkanal schaffen.

Freitag, 0 Uhr: Nach London (Achtelfinale, Hinspiel, 3:1-Sieg) und Barcelona (Halbfinale, Rückspiel, 3:0-Sieg) nun also das dritte Auswärtsspiel der diesjährigen Champions-League-Saison.

Und mir geht's... ich weiß es gar nicht. Wahrscheinlich war ich selbst vor meiner Erstkommunion nicht aufgeregter. Natürlich glaube ich an einen deutlichen Sieg meines FC Bayern, der dieser überragenden Saison noch die Krone aufsetzen wird. Aber anderseits? Nein, diesen Gedanke darf ich einfach nicht zulassen.

In weniger als 4 Stunden muss ich aufstehen. Und noch packen. Aber der Hashtake des Moments heißt ja eh #packmas. Also los, ihr Bayern, ich bin bereit!


tl;dr: Finale in Wembley! Während des Trips zum Triple werde ich hier meine Eindrücke schildern. #packmas, Bayern!


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